Im Jahr 2020 verzeichnete der Hamburger Investmentmarkt laut Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE)ein Transaktionsvolumen von 5,53 Milliarden Euro – ein Plus von knapp 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Lediglich 2018 wurde noch mehr investiert (5,90 Milliarden Euro). In diesem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr nimmt Hamburg mit dem Umsatzplus eine Sonderrolle unter den Top-Städten ein, denn alle übrigen A-Märkte verzeichnen Rückgänge zwischen 13 Prozent und 57 Prozent, auch bundesweit sank das Investitionsvolumen um knapp 19 Prozent“, so Heiko Fischer, Geschäftsführer bei BNPPRE und Hamburger Niederlassungsleiter.
Die wesentlichen Treiber für das hohe Investmentvolumen sind große Transaktionen. So hat das Volumen von Deals mit mehr als 50 Millionen Euro erstmals überhaupt die Vier-Milliarden-Euro-Marke durchbrochen. Dabei liegen Investments im dreistelligen Millionenbereich mit insgesamt gut 50 Prozent vorn und stellen einen neuen Rekord auf. Abschlüsse zwischen 50 und 100 Millionen Euro bleiben etwas unter dem Vorjahresniveau und zeichnen für gut 24 Prozent verantwortlich. In den übrigen Segmenten wurden dagegen Ergebnisse unter dem zehnjährigen Durchschnitt registriert, wobei die Kategorie von 25 bis 50 Millionen Euro mit 15 Prozent knapp darunter liegt. Durch die hohe Anzahl an Großtransaktionen ist das Durchschnittsvolumen pro Deal auf 48 Millionen Euro gestiegen (2019: 35 Millionen Euro).
Bei der Verteilung der Investments nach Objektart führen Büroimmobilien mit knapp 57 Prozent und erzielen absolut das höchste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Trotz des derzeit schwierigen Umfelds wurde auch ein überdurchschnittliches Volumen in Einzelhandelsimmobilien investiert (knapp 13 Prozent), wozu der Verkauf von zwei Karstadt-Häusern einen wesentlichen Beitrag geleistet hat. Die stark nachgefragten Logistik-Assets erreichen den zweithöchsten jemals verzeichneten Wert und steuern rund sieben Prozent zum Ergebnis bei.
Die seit vielen Jahren zu beobachtende Renditekompression bei Büro– und Logistik-Assets hat sich auch 2020 fortgesetzt. Zum Jahresende notiert die Rendite für Premium-Büroobjekte bei 2,65 Prozent und damit 15 Basispunkte unter dem Vorjahresniveau. Logistikimmobilien profilieren sich weiter und gewinnen als krisenfeste Assetklasse an Bedeutung. Die hohe Nachfrage hat die Rendite um 35 Punkte auf 3,35 Prozent sinken lassen. Durch das herausfordernde Umfeld für Geschäftshäuser sind in diesem Segment in der Spitze weiterhin 3,00 Prozent anzusetzen.
„Die anhaltende Corona-Pandemie wird auch das Jahr 2021 prägen. Durch fehlende Anlagealternativen und weiterhin niedrige Zinsen ist jedoch davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Immobilien insgesamt hoch bleibt. Deutschland profitiert dabei von einem vergleichsweise guten wirtschaftlichen Umfeld. Die ungewöhnliche Häufung von Deals vor allem im dreistelligen Millionenbereich wird in Hamburg aber voraussichtlich nicht in diesem Umfang wiederholt werden können, da es gerade in diesem Segment häufig an einem entsprechenden Angebot mangelt“, fasst Fischer die Aussichten zusammen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.