Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland betrug im Jahr 2022 laut Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 11,1 Prozent. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten ist dies eine hohe Quote. In Italien haben die privaten Haushalte nur 2,1 Prozent ihres verfügbaren Einkommens gespart, in den USA waren es 3,7 Prozent, in Japan 5,4 Prozent und in Österreich 8,8 Prozent. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilt anlässlich des Weltspartags am 30. Oktober mit, dass nur wenige Länder höhere Sparquoten als Deutschland aufweisen. Dazu gehören die Schweiz mit 18,4 Prozent und die Niederlande mit 12,7 Prozent.
Für das erste Halbjahr 2023 liegt die saisonbereinigte Sparquote in Deutschland bei 11,3 Prozent und damit etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Während der Covid-19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 haben die Menschen deutlich weniger konsumiert als üblich. In diesen Zeiträumen lag die Sparquote jeweils im ersten Halbjahr rund sechs Prozentpunkte höher.
Eine Sparquote von 11,3 Prozent bedeutet, dass die privaten Haushalte durchschnittlich 11,30 Euro von je 100 Euro verfügbarem Einkommen gespart haben. Dies entspricht einem monatlichen Betrag von durchschnittlich 260 Euro pro Einwohnerin oder Einwohner. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Durchschnittswert keine Rückschlüsse auf einzelne Haushalte zulässt. Es gibt deutliche Unterschiede abhängig von Einkommenshöhe, Lebenssituation und Sparneigung. Während einige Haushalte viel Geld sparen können, bleibt anderen am Ende des Monats nichts übrig. Dies dürfte sich für viele Haushalte aufgrund der nach wie vor hohen Preisanstiege für Waren des täglichen Bedarfs noch verschärft haben.
Die zugrundeliegenden makroökonomischen Daten aus den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ermöglichen lediglich die Ermittlung des gesamtwirtschaftlichen Sparvolumens der privaten Haushalte. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 belief sich dieses saisonbereinigt auf 132 Milliarden Euro nach Abzug von Abschreibungen. Es kann auch ein Durchschnittswert ermittelt werden.