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„Euroraum BIP: Es wird ungemütlich“

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Das vorläufige Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum für das zweite Quartal 2022 hatte positiv überrascht. Mit 0,7 Prozent lag die Wirtschaftsleistung deutlich über den erwarteten 0,2 Prozent. Die endgültigen Zahlen des europäischen Statistikamtes haben dies nun mit einer Quartalsrate von 0,6 Prozent nahezu bestätigt. Jedoch hat sich der Ausblick deutlich eingetrübt, schreibt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt und Leiter Research & Investment Strategy beim Asset Manager Union Investment, in seinem aktuellen Marktkommentar.

Zeuner: „Wir rechnen im weiteren Jahresverlauf mit keinen positiven Überraschungen mehr – im Gegenteil. Bestenfalls ist in der Europäischen Währungsunion mit Stagnation zu rechnen, wenn nicht sogar mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Deutschland wird aufgrund der besonderen Abhängigkeit von russischem Gas an einer leichten Rezession nicht vorbeikommen.“

Die Belastungsfaktoren nehmen überall zu, so Zeuner weiter. Die Konsumfreude lasse bereits spürbar nach. Höhere Lebenshaltungskosten schmälerten das verfügbare Einkommen der Haushalte und höhere Herstellungskosten drückten die Gewinnmargen der Unternehmen. Auch trübten steigende Zinsen die Finanzierungsbedingungen für die Firmen ein. Als neue Belastung komme das akute Niedrigwasser im Rhein dazu, weil es bei einer längeren Dauer die Gefahr birgt, dass wichtige Rohstoffe und Vorprodukte schlicht nicht ihr Ziel erreichen und Produktionsstopps drohen.

„Für eine konjunkturelle Entwarnung ist es damit leider zu früh. Bevor es besser wird, wird es zunächst noch einmal ungemütlich – im Alltag und wohl auch an den Kapitalmärkten“, schreibt Zeuner abschließend. (DFPA/JF1)

Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.

www.union-investment.de

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