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Immobilienfinanzierung in den Bundesländern: 2007 und 2017 im Vergleich

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Während Käufer und Bauherren in Sachsen-Anhalt besonders jung sind, ziehen Hamburger und Berliner Kreditnehmer den Altersschnitt nach oben. So eine aktuelle Auswertung des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein von mehr als 100.000 Immobilienfinanzierungen. Auch die Analyse der durchschnittlichen Kredithöhe und des Anteils vermieteter Immobilien deckt wesentliche Unterschiede auf dem deutschen Immobilienmarkt auf.

An allen Bundesländern zeigt sich, dass Kreditnehmer bei der Erstfinanzierung ihrer Immobilie jünger werden. Im Schnitt sinkt der Altersschnitt in ganz Deutschland von 48 auf 39 Jahre. Einer der wesentlichen Gründe ist die anhaltende Niedrigzinsphase. Die Abzahlung einer eigenen Immobilie ist aufgrund der niedrigen Baufinanzierungszinsen so günstig wie nie.

Besonders deutlich wird dieser Verjüngungstrend in Sachsen-Anhalt: 13 Jahre jünger als im Jahr 2007 sind die Baufinanzierer in 2017 – damit entwickelt sich das östliche Bundesland innerhalb von zehn Jahren vom Schlusslicht zum Tabellenführer. „Seit der Wende ist die Eigentümerquote in Sachsen-Anhalt stark angestiegen. Und mit dem Beginn der Niedrigzinsphase hat sich diese Entwicklung noch einmal verstärkt“, erklärt Carola Ferchow, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Dessau.

Hamburger nehmen im vergangenen Jahr unterm Strich 353.000 Euro für die Finanzierung ihrer Immobilie auf. Das durchschnittliche Darlehen liegt damit rund 150.000 Euro höher als zehn Jahre zuvor und verzeichnet 2017 einen bundesweiten Rekord. Der Grund: Steigende Immobilienpreise. Im letzten Quartal 2017 wechselt eine Hamburger Wohnung im Schnitt für 3.627 Euro pro Quadratmeter den Besitzer. Bei einer 90-Quadratmeter-Wohnung ergäbe das einen Kaufpreis von rund 326.000 Euro.

Auch in den übrigen 15 Bundesländern steigen die Immobilienpreise – teils mit enormer Dynamik. Einzig in den neuen Bundesländern – vor allem in Sachsen-Anhalt und Thüringen – nehmen die Baufinanzierer mit 192.000 Euro und 204.000 Euro noch vergleichsweise niedrige Darlehen auf.

Während im Jahr 2007 Saarländer, Sachsen-Anhalter und Thüringer anteilig die meisten Mietobjekte finanzierten, fokussieren sich Kapitalanleger 2017 auf die Stadtstaaten. Berlin und Hamburg verzeichnen mit 28,5 und 21,6 Prozent den höchsten Anteil an vermieteten Immobilien. Der deutlichste prozentuale Anstieg zeigt sich in Bremen: Vor zehn Jahren lag der Anteil der Vermieter im bundesweiten Vergleich noch am niedrigsten (2,7 Prozent). 2017 steigt dieser Anteil um das Sechsfache und in der Hansestadt wird fast jedes fünfte Haus für den Zweck der Vermietung erworben.

Das Saarland verzeichnet derweil den gegenteiligen Trend. Dort sinkt der Anteil der Vermieter fast um die Hälfte – von 21,7 auf 11,8 Prozent. Das Bundesland markiert nun gemeinsam mit Brandenburg (10,7 Prozent) das untere Ende des Spektrums. Bundesweit steigt der Anteil an vermieteten Immobilien von 8,2 auf 17,1 Prozent. „Anders als in vielen anderen Bundesländern gibt es im Saarland aufgrund der hohen Eigenheimquote und der rückläufigen Bevölkerungszahl keine Wohnraumknappheit. Dadurch steigen bei uns auch die Immobilienpreise und Mietkosten weniger stark an. Für Kapitalanleger ist das Saarland daher trotz niedriger Zinsen weniger attraktiv als Metropolregionen wie Frankfurt am Main“, Kurt Wolf, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Saarlouis. In größeren Städten wie Saarbrücken oder Saarlouis und im direkten Einzugsgebiet gebe es allerdings mehrere Kapitalanlageobjekte.

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von factum
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