Der Berliner Investmentmarkt hat sich im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 endgültig an der Spitze der deutschen Märkte positioniert, so das Ergebnis einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Nachdem im Schlussquartal rund 3,6 Milliarden Euro platziert wurden, lag das Gesamtjahresergebnis bei knapp neun Milliarden Euro. „Damit wurde zwar erwartungsgemäß das Rekordergebnis aus dem Vorjahr deutlich um knapp 30 Prozent verfehlt, gleichzeitig aber ist es immer noch das zweithöchste Investmentvolumen, das je in Berlin registriert wurde. Der Fünf-Jahresdurchschnitt wurde um gut fünf Prozent übertroffen und der Zehn-Jahresdurchschnitt um beeindruckende 38 Prozent“, so Jan Dohrwardt, Geschäftsführer bei BNPPRE und Berliner Niederlassungsleiter.
Mit diesem Ergebnis verweist Berlin die Standorte Frankfurt (6,5 Mrd. €) und Hamburg (5,5 Mrd. €) ganz klar auf die Plätze. Obwohl die Nutzermärkte auch in Berlin seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in den meisten Segmenten deutlich schwächeln und noch nicht wieder vollends Fuß gefasst haben, ist das Vertrauen der Investoren unerschütterlich. Sie glauben an die Perspektiven und vor allem das große Potenzial des Wirtschaftsstandortes Berlin, der sich immer mehr zu einem erfolgreichen internationalen Player entwickelt.
Trotz der 2020 entfachten Diskussion rund um das Arbeiten im Homeoffice und möglicher Auswirkungen auf die zukünftige Anmietungstätigkeit, dominieren Büro-Investments weiterhin das Marktgeschehen. Rund 5,2 Milliarden Euro wurden in diesem Segment investiert und damit fast 60 Prozent des Gesamtvolumens. Der große Gewinner 2020 heißt definitiv Logistik mit einem Investmentvolumen von über einer Milliarde Euro (plus 214 Prozent gegenüber 2019) und einem damit bundesweit historischen Höchstwert. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wurden einmal mehr knapp 1,5 Milliarden Euro in Einzelhandelsimmobilien investiert.
Die Renditen verharren in Berlin auf niedrigem Niveau. Die Spitzenrenditen im Bürosegment präsentieren sich jüngst stabil, sind aber gegenüber dem Vorjahr um fünf Basispunkte auf aktuell 2,55 Prozent gesunken. Eine Seitwärtsbewegung wird für Geschäftshäuser vermeldet, deren Nettorendite in der Spitze weiterhin bei 2,80 Prozent notiert. Dagegen sind die Renditen im Logistiksegment im Jahresverlauf um 35 Basispunkte auf jetzt 3,35 Prozent gesunken.
„Die Bundeshauptstadt wird weiterhin ganz oben auf der Liste der Investoren stehen. Trotz Corona-Pandemie stimmen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Wachstumsperspektiven sprechen für sich. Das Investmentvolumen wird auch 2021 überdurchschnittlich ausfallen. In einigen Segmenten ist durchaus auch noch Luft für ein weiteres Sinken der Renditen“, prognostiziert Dohrwardt. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.