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Finanzen – Wertfaktor oder was vom Hause übrig bleibt…

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Eine Hamburger Firma möchte mit einer – zugegeben grundsätzlich interessanten – Idee die Möglichkeiten, wie die Immobilie im Alter wieder zu Geld zu machen ist, erweitern.

Auf den ersten Blick ist das Wertfaktor-Modell denkbar einfach: Ein Gutachter ermittelt den Wert Ihrer Immobilie und Sie können als Eigentümer einen Anteil von bis zu 50 Prozent Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung an Wertfaktor verkaufen. Dafür, dass Sie den bereits verkauften Anteil weiterhin selbst nutzen dürfen, ist ein Nutzungsentgelt zu zahlen, das mit einer „Miete“ verglichen wird. Je nach vereinbarter Laufzeit und verkauftem Anteil können knapp 60 Prozent an Nutzungsentgelt anfallen.

Rechenbeispiel: Wer für 250.000 Euro einen Anteil seiner Immobilie veräußert, müsste bei einer Laufzeit von 15 Jahren und einem Nutzungsentgelt von 3,9 % p.a. einen Betrag von 146.250 Euro zahlen. Das bedeutet: Von den veranschlagten 250.000 Euro sind am Ende nur etwas über 100.000 Euro frei verfügbar. Die restlichen knapp 150.000 Euro fließen über die Jahre zurück an den Anbieter.

Beleihen der Immobilie meist günstiger

Ob das Nutzungsentgelt tatsächlich günstiger ist als eine Miete, ist unserer Auffassung nach fraglich, denn es bezieht sich ja nur auf einen – nämlich den verkauften – Teil der Immobilie. Auf keinen Fall ist das Nutzungsentgelt aber günstiger als ein entsprechendes Immobiliendarlehen, mit dem Sie als Haus- und Wohnungseigentümer Ihre Immobilie erneut beleihen können, um mehr finanziellen Spielraum zu erlangen. Gleichzeitig bleiben Sie auf diesem Wege sogar noch im Besitz der vollständigen Immobilie.

Rechenspiel: Ein Immobiliendarlehen über 250.000 Euro zu einem eher hohen Zinssatz von 2 % mit einer sehr niedrigen Tilgung von 1 %* würde über 15 Jahre nur 112.500 Euro kosten. Davon wären aber nur knapp 69.000 Euro als Zinsen zu leisten, der Rest – immerhin gute 43.000 Euro – würden zur Tilgung genutzt.

Kredite auch für ältere Menschen: „Ab einem bestimmten Alter dürfen Banken nicht mehr Geld verleihen“, behauptet einer der Geschäftsführer von Wertfaktor in einem Beitrag des NDR Fernsehens vom 12. August 2019. Das stimmt nicht! Natürlich dürfen Banken auch an ältere Menschen Kredite vergeben. Allein das Alter darf laut »Verordnung zur Festlegung von Leitlinien zu den Kriterien und Methoden der Kreditwürdigkeitsprüfung bei Immobiliar-Verbraucherdarlehensverträgen« (ImmoKWPLV) kein Kriterium für eine Kreditablehnung sein.

*Grundsätzlich empfehlen wir eine deutlich höhere Tilgung, soweit das Darlehen tatsächlich zurückgezahlt werden soll. Wenn aber das Ziel ist, beispielsweise für mehr Lebensqualität zusätzliches Geld aus der Immobilie zu ziehen, kann auch eine niedrige Tilgung in Betracht kommen.

Quelle : https://www.vzhh.de/themen/finanzen/wertfaktor-was-vom-hause-uebrig-bleibt

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von factum
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