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Kommentar: Goldpreis könnte bald neue Höchststände erklimmen

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Alle Augen richten sich im Moment auf den Goldpreis. In den vergangenen vierzig Jahren hat der Goldpreis viermal mit einem Höchststand von 2.050 US-Dollar je Unze geflirtet. Das letzte Mal war dies Anfang März der Fall, als die rasant steigenden Ölpreise eine Inflationsangst auslösten, obwohl die Finanzmärkte erwarteten, dass die US-Notenbank (Fed) bei Zinserhöhungen einen maßvollen Ansatz verfolgen würde. Ein Ansturm auf krisensichere Anlagewerte angesichts des Russland-Ukraine-Krieges unterstützte diese Entwicklung ebenfalls, so merkt Ned Naylor-Leyland an, Head of Strategy Gold & Silver bei dem Investmentmanager Jupiter Asset Management.

Das gleiche Preisniveau wurde zuvor in den Jahren 1980, 2011 und 2020 erreicht, jeweils inflationsbereinigt. Die Zeit, die benötigt wird, um neue Höchststände zu erreichen, habe sich im Laufe der Jahre verkürzt. Wenn der Trend anhält, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis der bisherige Höchststand überschritten wird. Der Goldpreis in Yen hat bereits ein Allzeithoch erreicht, und auch Gold in Euro und Pfund Sterling stehe kurz vor neuen Höchstständen.

Was könnte eine Bewegung auslösen, die den Goldpreis in Dollar gerechnet auf ein neues Hoch treibt? Wie in früheren Fällen werden die Realzinsen der Schlüssel sein. Es sei bekannt, dass sich der Preis des Edelmetalls entgegengesetzt zu den realen Zinssätzen bewegt. Die steigende Inflation habe die Realzinsen lange Zeit im negativen Bereich gehalten. Das Interesse an Gold habe zugenommen, da die Menschen besorgt seien, dass sie sich mit einer Zukunft auseinandersetzen müssen, in der ihre Kaufkraft real schwinde. Lange Zeit konnten sich die Anleger auf lineare Annahmen über den Wahrheitsgehalt der Erklärungen der Zentralbanken und ihre Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Zinssätze oder die Steuerung der Inflation verlassen. Doch diese Annahme werde nun auf die Probe gestellt. Es bleibe abzuwarten, ob die Zentralbanken ihre Politik aggressiv straffen können, ohne dem Wirtschaftswachstum zu schaden.

Die Auswirkungen der Entscheidung des Westens, die russischen Dollarbestände einzufrieren, hätten die risikofreien Eigenschaften globaler Staatsanleihen in Frage gestellt. Dies komme Gold, das von Natur aus ein unpolitisches Geldinstrument ist, zugute. Eine Reihe von Faktoren könnte die Realzinsen in naher Zukunft erneut drücken und den Goldpreisen Auftrieb geben. Ein Faktor könnte die Inflation sein, vor allem durch hohe Rohstoffpreise. Wenn der Ölpreis die Marke von 120 US-Dollar pro Barrel durchbricht und in Richtung 150 USD pro Barrel steigt, könnte dies die Sichtweise des Anleihemarktes ändern, dass die Inflation nur vorübergehend ist. Die andere Möglichkeit wäre, dass die Fed nicht in der Lage oder nicht willens sei, die Zinsen so stark zu erhöhen, wie es die Finanzmärkte eingepreist haben. Die Tatsache, dass sich der Goldpreis weiterhin in der Nähe der jüngsten Höchststände bewegt, zeige, dass die Anleger skeptisch sind, ob die Fed in der Lage ist, die Zinssätze allzu weit anzuheben. In Anbetracht des oben beschriebenen Szenarios hat Gold unseres Erachtens die besten Chancen, ein echtes Allzeithoch zu erklimmen. (DFPA/mb1)

Der Investmentmanager Jupiter mit Sitz in London wurde 1985 gegründet. Das insgesamt von Jupiter Asset Management verwaltete Vermögen beläuft sich per 30. September 2021 auf 70,7 Milliarden Euro.

www.jupiteram.com

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