Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Realzins-Radar der Direktbank Comdirect, der quartalsweise ermittelt wird.
Der Realzins gibt den tatsächlichen Zins nach Abzug der Inflation wieder: Im dritten Quartal lagen die Zinsen auf Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen im Durchschnitt bei 0,15 Prozent. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,47 Prozent zwischen Juli und September ergibt sich daraus ein Realzins von minus 1,32 Prozent.
„Die deutschen Sparer sollten diese Zahlen aufrütteln“, betont Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von Comdirect, und ergänzt: „Zum Vergleich: Der Wertverlust für deutsche Sparer in den vergangenen zwölf Monaten ist höher als die jährliche Wirtschaftsleistung von Lettland.“ Besonders deutlich werden die Folgen des negativen Realzinses in der langfristigen Betrachtung: Seit dem vierten Quartal 2010 liegt der Wertverlust pro Kopf bei 1.559 Euro.
Walter: „Es ist dringend an der Zeit, dass eigene Sparverhalten zu überdenken – zumal die jüngsten Zins-Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und auch die Äußerungen der künftigen EZB-Chefin Christine Lagarde ein Ende der Nullzinsphase aktuell nicht erkennen lassen.“ Die deutschen Sparer halten hingegen weiterhin an niedrig verzinsten Sparprodukten fest. In den vergangenen zwölf Monaten flossen 124 Milliarden Euro auf Tagesgeld-, Festgeld und Girokonten sowie Spareinlagen. Das ist ein Plus von 5,5 Prozent.
„Es ist wichtig, einen Teil der Ersparnisse kurzfristig verfügbar zu halten, etwa für unvorhergesehene Ausgaben. Der Rest sollte jedoch in den langfristigen Vermögensaufbau investiert werden – und hier führt an Wertpapieren auch weiterhin kein Weg vorbei“, sagt Walter.
Quelle: Pressemitteilung Comdirect
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