Die steigende Inflationsrate bremst Privatanleger: Sie verleitet sie nicht dazu, verstärkt in Gold und Silber zu investieren. Die neuesten Daten des weltweit größten Online-Anbieters für Edelmetalle BullionVault zeigen, dass die Stimmung deutscher Kunden gegenüber den Edelmetallen im letzten Monat weiter gesunken ist.
Im Oktober fiel der deutsche Gold-Investor-Index auf ein Drei-Monats-Tief von 56,9, gegenüber einem Wert von 58,1 im September. Das entspricht jedoch einem noch höheren Wert als unter den internationalen BullionVault-Kunden, bei denen der globale Gold-Investor-Index mit 52,9 Punkten den niedrigsten Stand seit Sommer 2019 erreichte. Der Goldpreis lag im vergangenen Monat bei 1531 Euro pro Unze, was einem Anstieg von 1,4 Prozent gegenüber dem Sechs- Monats-Tief vom September entspricht.
Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, kommentierte die Daten wie folgt: „Die steigenden Lebenshaltungskosten lassen Privatanleger auf der ganzen Welt bisher noch kalt, wenn es um Gold geht. Das liegt daran, dass einige große Zentralbanken beginnen, den Schwellenländern bei der Straffung der Geldpolitik zu folgen. Das bedeutet Gegenwind für nicht-verzinsliches Gold, obwohl die Zinssätze noch viele Jahre lang weit unter der Inflationsrate liegen dürften. Neue Allzeithochs am Aktienmarkt stellen Gold in den Schatten, ebenso wie der Druck auf die Versorgungskette, der die Preise für Energie und andere Rohstoffe in die Höhe treibt. All dies schmälert nicht den Wert von Gold als Portfolio-Absicherung. Im Gegenteil, die höchsten Renditen erzielt Gold in der Regel dann, wenn Aktien langfristige Verluste erleiden. Anleger, die sich heute für den Kauf von Gold entscheiden, tun dies in einer Zeit, in der der Markt ruhig ist und die Preise anderer Vermögenswerte zunehmend überbewertet erscheinen.
Da die Inflation in den USA so hoch ist wie seit 1991 nicht mehr, wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank auf ihrer heutigen Sitzung mit der Rückführung ihrer historisch pandemischen QE-Stimulierung beginnen wird, wobei Geldmarkthändler nun darauf wetten, dass eine Zinserhöhung im Juni 2022 sicher ist. Da der Verbraucherpreisindex in Deutschland ebenfalls auf einen Drei-Dekaden-Rekord steigt, wird die EZB ihre pandemischen QE-Maßnahmen wie geplant bis März 2022 fortsetzen, wobei es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Zinssätze in absehbarer Zeit von 0,5 Prozent unter Null angehoben werden.“ (DFPA/mb1)
BullionVault ist ein Online-Anbieter für direktes Anlagegold beziehungsweise Edelmetall und ermöglicht Privatanlegern auf der ganzen Welt rund um die Uhr Zugang zum professionellen Edelmetallmarkt. Im Jahr 2008 wurde BullionVault ein vollwertiges Mitglied des professionellen Handelsverbandes der London Bullion Market Association (LBMA).