Deutschlands unabhängige Vermögensverwalter sind händeringend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Sie reagieren damit auf den regen Zuspruch unter anderem von neuen Kunden. Für Neu- wie auch für Bestandskunden wenden unabhängige Vermögensverwalter im persönlichen Kontakt über 40 Prozent ihrer Zeit und damit mehr als in den Jahren zuvor auf. Das hat eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg ergeben.
Der wachsende Zuspruch für die Dienstleistung einer unabhängigen Vermögensverwaltung hat bereits 2021 zu einem Anstieg beim Personal geführt. Laut der InVV-Studie beschäftigten die befragten Unternehmen im Durchschnitt 14,3 Personen. Davon steht mit neun Personen der überwiegende Teil im direkten Kontakt mit den Kunden. Auf das Back-Office entfallen gut dreieinhalb Arbeitsstellen. Um das Portfoliomanagement kümmern sich im Durchschnitt eineinhalb Beschäftigte. „Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Zuwachs um knapp einen Mitarbeiter“, bilanziert Prof. Dr. Hartwig Webersinke die aktuelle Untersuchung. Sie ist die neunte Studie des von ihm geleiteten Instituts. Daran beteiligt haben sich 148 Häuser, was fast 40 Prozent der geschätzt 400 unabhängigen Vermögensverwaltungen in Deutschland entspricht.
Nach der Vorstellung der Vermögensverwalter soll es mit dem Aufbau von Personal auch in Zukunft so weitergehen. Demnach wollen fast zwei Drittel der Befragten in den nächsten zwölf Monaten weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen.
Allerdings scheint die Gewinnung von neuen Mitarbeitern alles andere als einfach zu werden. So stuften 70 Prozent der Befragten die Anwerbung von qualifiziertem Personal als „größte unternehmerische Herausforderung“ ein, wie Studienleiter Webersinke berichtet. (DFPA/TH1)
Das Institut für Vermögensverwaltung (InVV) betreibt Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Vermögensverwaltung. Das Institut ist an der Technischen Hochschule Aschaffenburg angesiedelt und wird finanziert durch die V-BANK als Drittmittelgeber und vom Verband unabhängiger Vermögensverwalter unterstützt.